Beim Springreiten müssen Reiter und Pferd einen Parcours aus mehreren Hindernissen in einer festgelegten Reihenfolge bestreiten. Hierbei gibt es drei verschiedene Arten von Sprüngen: Steilsprünge, Hochweitsprünge und Geländehindernisse wie Gräben, Wassergräben, Wälle oder Billiards. Diese Sprünge können einzeln, als Distanzen sowie in offenen oder geschlossenen Kombinationen auftreten.
Es gibt verschiedene Arten von Springprüfungen:
Das Springen nach Fehlern und Zeit ist die meist gerittene Springprüfung. Das Reißen eines Hindernisses fährt hier zu jeweils 4 Strafpunkten, während eine einmalige Verweigerung oder ein sonstiger Ungehorsam zu 0,5 Strafpunkten fährt. Doppelter Ungehorsam erhält 1 Strafpunkt und weitere führen umgehend zum Ausschluss aus der Prüfung. Kommt es zur Zeitüberschreitung werden in nationalen Prüfungen 0,25 Strafpunkte hinzugefügt, während die Zeitstrafe auf internationalen Turnieren sogar 1 Strafpunkt nach sich zieht. Gewonnen hat derjenige mit den wenigsten Strafpunkten. Kommt es zu einem Gleichstand entscheidet die kürzeste Zeit oder ein Stechen über einen verkürzten Parcours.
Beim Stilspringen wird auf längeren Strecken zwischen den Hindernissen besonders auf den leichten Sitz des
Reiters geachtet, sowie darauf dass das Pferd im Innengalopp galoppiert.Bewertet werden die Reiter mit den Wertnoten 0 bis 10, wobei ein Abwurf und einmaliger Ungehorsam zu 0,5 Punkten Abzug
führen, während Doppelter ungehorsam zu 1 Strafpunkt führt. Auch hier führt jeder weitere Ungehorsam zur Disqualifikation.
Gegliedert sind diese Prüfungen in die Klassen E (Höhe: 80-100cm), A (Höhe 100-110 cm), L (Höhe: 110-120 cm), M/B (Höhe: 120-130 cm), M/A (Höhe: 130-140 cm), S* (Höhe: 140-150cm), S** (Höhe:
145-155 cm) und S*** (Höhe: 150-160 cm).
Die Springpferdeprüfung dient der Überprüfung der Ausbildung und Eignung eines Pferdes für den Springsport. Auch hier werden die Pferde mit den Wertnoten 0 bis 10 bewertet.
Das Mächtigkeitsspringen besteht nicht aus einem kompletten Parcours, sondern lediglich aus drei Hindernissen, von denen eines nach jedem überwinden erhöht wird.
Springreiterturniere wie wir sie heutzutage kennen gibt es in Europa seit der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts.
Als Vorübungen für den Springsport dienen die Stangenarbeit sowie Sprungreihen, welche auch in unserem Unterricht ihre Anwendung finden.